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Plattenspieler richtig einstellen

 Einstellrad  eines Antiskating System noting für ein richtige Plattenspieler einstellung

Photo by Travis Grawey at freeimages.com

Der Tonarm eines Plattenspielers muss von Zeit zu Zeit nachjustiert oder auch komplett neu eingestellt werden. Zunächst ist dabei wichtig, die beiden Tonarmmodelle unterscheiden zu können:

Der Unterschied zwischen Radial- und Tangentialtonarm

Der entscheidende Unterschied zwischen einem Radialtonarm und einen Tangentialtonarm ist, dass ersterer an einem festen Punkt um eine Drehachse gelagert ist, während der zweite sich auf einem Schlitten tangential zur Plattentellerachse mitbewegt.

Bei Radialtonarmen entstehen manchmal Verzerrungen, da der Tonabnehmer nicht in einem konstanten Spurwinkel zur Rille der Platte läuft. Der Vorteil des Tangentialtonarms liegt also darin, dass er genauer in der Abspielqualität sein kann, da die Nadel idealer Weise immer exakt tangential zur Rille verläuft.

 
 
Infografik:der Unterschied zwischen Radial- und Tangentialtonarm
 

Einstellungen eines Tonabnehmer Systems

Wer einen langfristig sauberen Klang möchte, für den ist das Wissen um einige Handgriffe zum Einstellen des Tonarms unverzichtbar. Wir erklären Ihnen, worauf sie achten müssen, um Verzerrungen zu vermeiden und Ihre Plattensammlung langfristig zu schonen:

Auflagekraft/ Abtastkraft

Die Auflagekraft der Nadel ist einer der wichtigsten Faktoren, die den Klang einer Platte verändern kann. Welche die richtige Auflagekraft für Ihr Gerät ist, können Sie den Hersteller-Angaben entnehmen. Um die Abtastkraft Ihres Plattenspielers zu messen, nutzen Sie am besten eine elektronische Waage für Plattenspieler. Diese ist sehr genau und mittlerweile einfach zu bedienen.

Nach Entfernung des Nadelschutzes, der für die Messwerte störend wäre, sollten Sie den Tonarm ausbalancieren (Nullbalance). Vergleichen Sie dann die Waagenanzeige mit dem geforderten Gewicht. Das Abtastgewicht sollte weder zu schwer noch zu leicht sein. Eine zu schwere Auflage würde die Platte im schlimmsten Falle zerkratzen. Ist die Auflagekraft für den Tonabnehmer aber zu gering, kann es zu Verzerrungen kommen, weil der Diamant der Nadel die Rillenauslenkungen nicht mehr richtig trifft.

Tonarmhöhe

Nicht alle Plattenspieler lassen die Einstellung der Tonarmhöhe zu. Meistens handelt es dann um höher wertige Geräte. Wichtig ist dabei der VTA (Vertikaler Spurfehlwinkel), den der Nadelhalter beim Abspielen relativ zur Senkrechten einnimmt. Dieser Winkel ist abhängig vom jeweiligen Schallplattenspieler und beträgt bei den meisten Geräten 20-30°. Ändern Sie die Höhe des Tonarms, bis dieser parallel zur Schallplatten-Oberfläche ist.

Senkrechtstellen des Tonabnehmers

Das Senkrechtstellen des Tonabnehmers dient dazu, dass dieser im exakten Winkel die Platte trifft und somit keine Sprünge oder ähnliches vorkommen. Nutzen Sie für diese Justierung einfach den Regler an Ihrem Schallplattenspieler, bis Platte und Tonabnehmer wieder parallel sind. Hilfreich kann es sein, wenn Sie ein Geodreieck zur Hilfe nehmen, viele Abweichungen erkennt man aber schon auf den ersten Blick.

Tangentialer Abtastwinkel

Der tangentiale Abtastwinkel wird bestimmt durch den Kröpfungswinkel des Tonarms, die Länge desselben und den Abstand des Tonarm-Drehpunkts zur Tellermitte der Platte. Ziel für einen perfekten Klang wäre es, dass der Drehtonarm an zwei Punkten einen exakten tangentialen Abtastwinkel von null Grad erreicht. Wenn Sie unsicher sind, nutzen Sie am besten einen Schablone für diese Einstellung, auf der die Nulldurchgänge eingezeichnet sind.

Als Norm gelten 66mm und 121mm als Nullpunkte. Erfahrene Plattenspieler-Freunde basteln sich manchmal diese Schablonen aus Millimeter-Papier selbst. Achten Sie besonders auf den innen liegenden Teil der Platte, hier sollte der Fehlwinkel möglichst am besten korrigiert werden. Wenn Sie den inneren Punkt justiert haben, können Sie nach außen wechseln.

Antiskating

Antiskating betrifft nur Radialtonarme. Der Tonarm wird beim Abtasten der Platte durch geometrische Kräfte zum Schallplattenzentrum hinbewegt. Um dies zu verhindern, hat jeder Plattenspieler eine Antiskatingkraft in Form von Gewichten oder Magneten, die diese Kraft ausgleichen sollen. Wenn das Auflagegewicht eingestellt ist, können Sie auch die Antiskatingkraft nach den Herstellerangaben justieren. Manche Plattenliebhaber können dies auch nach Gehör, weil Sie den richtigen Klang ihres Geräts kennen. Für Anfänger ist es ratsam, sich an die vorgegebenen Zahlen zu halten.

 

Mit etwas Fingerspitzengefühl und der nötigen Geduld, ist die Einstellung des Tonarms auch für Anfänger machbar. Je nach Schallplattenspieler sind viele Einstellungen oft bereits vorgegeben. Wenn die Platte nicht mehr parallel zum Tonarm verläuft, merkt man das oft schnell. Die anderen Faktoren sollten Sie einfach regelmäßig prüfen. Durch die häufige Wiederholung des Vorgangs wird das Einstellen schnell zur Routine und Sie haben weiterhin Spaß am Sound Ihres Plattenspielers.

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