Skip to main content

Bewerten Sie uns - Erfahrungen & Bewertungen zu aereos.de

kurioser vintage Plattenspieler

Spätzünder und Misserfolge – kuriose Plattenspieler

Seit der Erfindung des Plattenspielers gab es immer wieder sehr kuriose oder außergewöhnliche Modelle, die durch ihre spezielle Bauweise auffielen. Heute sind sie entweder ganz besondere Sammlerstücke oder geraten Zusehens in Vergessenheit.

 

Endlosschleifen und die allererste Aufnahme

Die Magdeburger Polte-Werke brachten 1949 einen „Dauerplattenspieler“ auf den Markt. Er konnte sowohl Platten wechseln auch als selbst umdrehen. Die Firma bewarb ihn damit, dass die Platten sich auf diese Weise nicht mehr länger berühren würden und somit besonders geschont würden.

In den 50er Jahren wurden Heim-Folienschneidegeräte herausgebracht, mit denen man Platten aufnehmen konnte, z.B. der „Saxograph Plattenspieler H“. Man konnte also Musik und Sprache das erste Mal tonlich festhalten, indem man bei diesen Geräten einfach von Abspielen auf Zuschneiden umstellte. Leider hatten die Aufnahmen den großen Nachteil von nervigem Nadelrauschen, das die Qualität stark beeinträchtigte.

Der Kofferplattenspieler – ein Flop?

Was für uns heute selbstverständlich ist, war in den 60er Jahren noch eine Revolution im Schallplattenspieler-Geschäft: der tragbare Plattenspieler kam auf, unter anderem produziert von Loewe. Zunächst konnten damit nur ganze 7-Singles transportiert werden.

Später nahmen diese Plattenspieler die Form von Radiogeräten an, die allerdings extrem schwer waren. Auch der damalige Preis der Geräte (ab ca. 100 DM) und der Batterieverbrauch waren hoch, was zum Misserfolg des Kofferplattenspielers beitrug. Parallel dazu begann die Zeit des Walkmans und machte dieser Erfindung im Bereich „Musik für unterwegs“ große Konkurrenz. Von der Nostalgie-Welle, die uns heute erfasst hat, ahnten die Erfinder des Kofferplattenspielers also nichts.

So konnte sich auch in den 70ern der für den Einbau ins Auto gedachte Plattenspieler nicht durchsetzen, da Kassettendecks wesentlich gefragter waren. Die Technik der Plattenspieler im Auto konnte zudem noch nicht ausreichend Erschütterungen abfedern. So konnte eine unebene Straße bereits zu Kratzern auf dem Vinyl führen.

Laserplattenspieler als Zukunftsboten

Eine weitere außergewöhnliche Bauweise von Plattenspielern ist der Laser-Plattenspieler, z.B. der „ETA LT-2XA“ von 1997 oder der „RME Fireface 800“ von 2004. Die Schallplatte wird bei diesen Geräten optisch vom Laserstrahl abgetastet. Die Klangqualität überstieg in manchen Tests sogar die von High-end-Geräten mit normaler Nadelabtastung. Preislich können Laser-Plattenspieler es aber gut mit diesen aufnehmen. Sie liegen meist im fünfstelligen Bereich.

 

Für uns scheinen manche dieser Spielarten verrückte Ideen der Entwickler zu sein, tatsächlich aber waren es Versuche, mit der neuen Technik alle möglichen Variationen auszuschöpfen. Manchmal kam der Erfolg dabei eben erst viel später – beim Kofferplattenspieler waren es immerhin über vierzig Jahre.

Nach oben